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Herzwochen 2014: Mediziner klären über Herzrhythmusstörungen auf

 

Verliebte kennen das Herzflimmern, doch das ist harmlos. Wenn der Mediziner davon spricht, geht es um die Beschreibung einer komplexen Krankheit, die lebensgefährlich sein kann. Im Rahmen der Herzwochen 2014 der deutschen Herzstiftung informierten im Steinheimer St. Rochus Krankenhaus beim 8. Arzt-Patienten-Seminar auf Einladung der Selbsthilfegruppe für Herz-Kreislauf-Erkrankte Ostwestfalen die Herzspezialisten Dr. Eckhard Sorges, Dr. Detlef Michael Ringbeck und Dr. Martin Branahl über Herzrhythmusstörungen, ihre Diagnose und mögliche Therapien.

Herzrhythmusstörungen sind zu einer Volkskrankheit geworden, von der in Deutschland 1,8 Millionen Menschen betroffen sind, die ein großes Risiko tragen, an plötzlichem Herztod sterben. Wie groß der Informationsbedarf ist, zeigte das große Interesse beim Patientenseminar. Die Störungen rechtzeitig und richtig behandeln, müsse das Gebot sein, so Martin Branahl. Dabei sei das Herz eine Hochleistungspumpe, die im Leben eines Menschen drei Milliarden mal schlage. Gesteuert vom Sinusknoten und gesichert durch zusätzliche Reservesysteme leistet es im Leben eines Menschen meist mehr als 80 Jahre zuverlässig seine Arbeit.

Störungen nehmen die Patienten oft wahr, wenn sie das durch Extraschläge verursachte Herzstolpern wahrnehmen. Folgen von Rhythmusstörungen sind auch das mit Schweißausbrüchen verbundene Herzrasen, Schwindelgefühle, die Luftnot bis zum Kollaps. Begünstigt wird die Krankheit durch Aufregung, Kaffe, Aufputschgetränke, Medikamente oder Fieber, aber auch durch vorausgegangene Herzinfarkte oder Herzklappenfehler, hohen Blutdruck und Störungen der Schilddrüse. Herzflimmern ist die wichtigste Herzrhythmusstörung, die im schlimmsten Fall bis zum Schlaganfall führen kann. Oft machen sich Herzrhythmusstörungen aber gar nicht bemerkbar, so dass der Erkrankung nur durch gezielte Untersuchungsverfahren auf die Spur zu kommen ist.

Die Mediziner konnten den Zuhöreren aber auch Mut machen, denn heute gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten, von Herzschrittachern, die das Herz schneller oder langsamer machen können, bis hin zu Defibrillatoren. Auch das endoskopische Ablationsverfahren stellt einen neuen Ansatz zur Behandlung des Vorhofflimmerns dar, berichtet Dr. Sorges.

Drei Herzspezialisten informierten in Steinheim über Herzrhythmusstörungen und Herzflimmern (von links) Martin Branahl, Gisela Lause (Vorsitzende der Selbsthilfegruppe), Eckhard Sorges und Detlef Michael Ringbeck.

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Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 03. Dezember 2014 um 09:21 Uhr